Der Vorverstärker hat als Schalt- & Regelzentrale die meisten Bedienelemente und somit das größte Verschleißpotential.
Echte Defekte sind, außer kalten Lötstellen und verbrauchte Elkos, selten. Hauptsächlich verstauben oder oxydieren Schalterkontakte und Potentiometer. Auch auf Platinen gelötete Buchsen lösen sich mit der Zeit und je nach mechanischer Belastung.
Da hier schwache Signale verarbeitet werden, ist die Güte der Stromversorgung extrem wichtig für guten Klang - ein Ansatzpunkt für nachträgliche Verbesserungen.
Die Erhöhung der Netzspannung auf 230V kann v. a. bei alten Röhrengeräten dazu führen, dass die Heizspannung zu hoch ist, manchmal auch die Anodenspannung - das hängt davon ab, wie grenzwertig konstruiert wurde. Das Netzteil muss entsprechend modifiziert werden.
Oftmals wird ein niedriger Ausgangswiderstand als Qualitätsmerkmal für die Ausgangsstufe (Line-Driver) betrachtet. Da die meisten Endstufen aber Eingangswiderstände >10kΩ besitzen, ist das zweitrangig. Wichtig ist jedoch, dass die Vorstufe bei langen Verbindungen und entsprechend hoher kapazitiver Last nicht ins Schwingen gerät. Amp-Master überprüft dies routinemäßig mit einer Leitungsnachbildung an den Ausgängen. Eine Erhöhung des Ausgangswiderstands auf z. B. 100Ω verhindert das Schwingen meist zuverlässig.
Ebenfalls sollte bei langen Verbindungen zur Endstufe (ab ca. 10m) auf eine symmetrische Übertragung geachtet werden. Stellt die bevorzugte Vorstufe nur einen asymmetrischen Ausgang zur Verfügung, stellen hochwertige Übertrager einen Lösungsweg dar.