Über Kondensatoren wurde bisher schon viel geschrieben worden. Deshalb an dieser Stelle nur Hinweise zur Praxis.

 

Passive Frequenzweichen:

In den meisten Schallwandlern werden für die größeren Kapazitäten vorwiegend Elektrolyt-Kondensatoren verwendet. Wenn diese aus klanglichen Gründen durch Folien-Kondensatoren ersetzt werden, kommt es oft zu einem präsenteren Klangbild mit kräftigerem Hochtonbereich. Dahinter stecken aber nicht nur die vermeintlich besseren Eigenschaften der Folien, sondern der, im Vergleich zu Elkos, geringere Rs (Serienwiderstand). Daher fällt weniger Energie am Kondensator ab. Den gleichen Effekt kann man erzielen, wenn man bessere Elkos mit geringem Rs verwendet.

 

Tantal:

Tantal-Elkos sind sehr kompakt und preisgünstig, weshalb sie in den 80er Jahren massiv, auch bei renommierten Herstellern wie Revox & Grundig, eingesetzt wurden. Abgesehen von rel. hohem Klirrverhalten sind Tantals nach Jahren sehr störungsanfällig, weshalb sie grundsätzlich durch Elkos oder Folien ersetzt werden sollten. Leider haben diese bei gleichen Werten eine viel größere Bauform.

Es reicht nicht, einen defekten Tantal-Elko ausfindig zu machen, indem Kapazität, Gleichstromisolation usw. gemessen werden. Man muss eine Gleichspannung anlegen, diese langsam bis auf den nominellen Wert erhöhen und das ca. eine Minute lang beobachten. Dabei werden viele schon bei deutlich geringeren Spannungen leitend oder gehen in Flammen auf - also Vorsicht.

 

Black-Flag:

Diese Kondensatoren finden sich oft in Geräten von Sansui, wo sie an neuralgischen Punkten die Schwingneigung der Verstärker unterdrücken. Sie sind leider sehr störungsanfällig, weshalb Verstärker ins Schwingen geraten können, wenn entweder kaum noch Kapazität vorhanden oder der Kondensator leitend geworden ist.

Diese Black Flags müssen unbedingt durch z. B. keramische Kondensatoren ersetzt werden, da es im Extremfall zum Brand kommen kann.